Die Freiwillige Feuerwehr Asbach wurde am 24. September 1872 auf Anregung des Fabrikbesitzers Max Droßbach gegründet. Durch irrtümliche Auffassung des damaligen Kommandanten Michael Dommer und der Gemeindevertretung löste sie sich wieder auf – die monatlichen Beiträge der Mannschaft wurden jedoch weiter bezahlt. So steht es im Protokollbuch jener Zeit.


Generalversammlung 1876 – Kommandant Georg Helmschrott
Am 15. August 1876 kam es dann zur Neugründung. Als Kommandant war der Schuhmachermeister Georg Helmschrott verantwortlich. Es mag für die damalige Zeit hartes Training gewesen sein, dem sich diese Männer unterzogen, denn der Brandgefahren gab es genug. Dass sich die Verantwortlichen auch damals Gedanken über die Zukunft gemacht hatten, beweist folgender Wortlaut im Dienstbuch: ,,Die Einträge sind derart vorzunehmen, daß in späteren Jahren hieraus eine Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr hergestellt werden kann“. 

Generalversammlung 1885 – Vorstand 1885-1887 – Georg Helmschrott, Kommandant Josef Kratzer
Bei den Wahlen am 27. Dezember 1885, die erstmals schriftlich festgehalten wurde, übernahm Georg Helmschrott den Posten des Vorstands. Kommandant wurde der Fabrikarbeiter Josef Kratzer, Adjudant Johann Bauer, Schriftführer Wendelin Hurle, Kassier Lorenz Zagelmayer. Ein Jahr später setzte sich der Verwaltungsrat aus folgenden Mitgliedern zusammen: Vorstand Georg Helmschrott, Kommandant Johann Bauer, Adjudant und Kassier Johann Schmidt, Schriftführer Johann Reiter.

Generalversammlung 1886 – Kommandant Johann Bauer

Generalversammlung 1887 – Vorstand Johann Uhl, Kommandant Johann Schmidt

Generalversammlung 1891 – Kommandant Georg Helmschrott
Im Dezember 1887 wurde dann der damalige Bürgermeister Johann Uhl zum Vorstand gewählt. Er blieb bis 1921 Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Asbach. Kommandant wurde Johann Schmidt, Adjudant Andreas Färber, Schriftführer Michael Mesmer und Kassier Johann Eser. Am 31. Dezember 1891 wurde zum ersten Mal fur eine Dienstzeit von drei Jahren gewählt: Vorstand Johann Uhl, Kommandant Georg Helmschrott, Adjudant Johann Hohl, Schriftführer Josef Reiter und Kassier Georg Kratzer. Dass der Verein in dieser Zeit an Ansehen gewonnen hatte, bewiesen die 49 Mann, die damals als Mitglieder geführt wurden. Der Beitritt zur Sterbekasse war zudem ein deutliches Zeichen für die interne ernste Verantwortung. Schon im Jahre 1893 erwies sich diese Maßnahme als notwendig, als Josef Kratzer (Steigermannschaft) beim Löschen des Totalbrandes an seinem eigenen Anwesen Nr. 35 solch schwere Brandwunden erlitt, dass er kurze Zeit später daran gestorben ist. Für die Jahre 1886 – 1891 ist der Einsatz der Asbacher Feuerwehr bei 15 Bränden nachgewiesen.
Dass auch weiterhin die Brandgefahr äußerst groß war und die Gemeinde auch auf überörtliche Löschhilfe angewiesen war, zeigte der Brand des Anwesens Schmid am 23. April 1893. Bei diesem Brand waren weitere fünf Anwesen betroffen. Um die Brandkatastrophe in den Griff zu bekommen, wurden noch weitere 11 Feuerwehren mit 397 Männern Zuhilfe gerufen. Auch unsere Feuerwehr musste jedes Jahr zu einigen nachbarschaftlichen Löschhilfen ausrücken. Im Inventarverzeichnis vom 31 . Dezember 1891 ist erstmals ein Trinkhorn aufgeführt, das sogar jetzt noch, über 100 Jahre später, benutzt wird. Neben den Übungen und zahlreichen Inspektionen, die jedes Jahr stattfanden, war es ein Hauptanliegen jener Zeit, beim Geburtstag ,,Seiner Königlichen Hoheit“. des Prinzregenten auszurücken. Der monatliche Mitgliedsbeitrag, auch das sei nicht vergessen, war damals mit 10 Pfennigen angesetzt. 

Generalversammlung 1894
Am 31. Dezember 1894 standen wieder Neuwahlen an (die Generalversammlungen fanden immer am Silvesterabend statt). Vorstand wurde wieder Johann Uhl, Kommandant Georg Helmschrott, Adjudant Anton Engel, Schriftführer Johann Eser und Kassier Georg Kratzer. Der Verein zählte damals 73 Mitglieder. Am 2. August 1896 konnten die ersten Ehrendiplome für langjährige Vereinszugehörigkeit überreicht werden.

Generalversammlung 1897
Die fälligen Neuwahlen am 31 . Dezember 1897 brachten folgendes Ergebnis: Vorstand Johann Uhl, Kommandant Josef Müller, Adjudant Anton Engel, Schriftführer Michael Haller und Kassier Konrad Mayr. Im Jahre 1898 wurde Georg Helmschrott in Anbetracht seiner langjährigen Dienstzeit zum Ehrenkommandanten ernannt. Inzwischen hatte die Pfleg e engerer und welterer Geselligkeit sowie die Anteilnahme am privaten Leben von Mitgliedern und auch das Ausrücken des Vereines bei offlziellen Veranstaltungen die Wirksamkeit beträchtlich gesteigert. Auch wurde 1898 das Ausrücken des Vereines an Fronleichnam zur Kirchenparade erstmals erwähnt. Inzwischen hatte der Verein als besonderes festliches Ereignis seine Fahnenweihe am 28. Mai 1899 abgehalten. Aber auch das Unglück stellte immer seine Forderungen. Am 14. April 1900 lautet der Eintrag: ,,Brand in der Spinnerei Droßbach‘‘. Ausgerückt waren 50 Mann, die von abends bis Tagesanbruch beschäftigt waren. 
Generalversammlung 1900Bei der Generalversammlung 1900 wurde der alte Verwaltungsrat wieder gewählt, mit der Ausnahme, dass für Anton Engel jetzt Josef Anzenhofer als Adjudant nachrückte. Seit dem Jahr 1891 musste die Wehr zu weiteren 74 Bränden ausrücken.

Das 25jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Asbach fand am B. Juni 1902 statt und schloss mit einem Defizit von 18.00 Mark ab.


Generalversammlung 1903
Bei den turnusgemäßen Wahlen 1903 blieb der gesamte Verwaltungsrat mit einer Ausnahme wieder im Amt. Alois Kotter wurde zum Adjudant gewählt. Diese bewährte Mannschaft führte die Freiwillige Feuerwehr Asbach bis zum Jahre 1921. Dass im Verein eine eiserne Disziplin herrschte, mussten einige Mitglieder bei der damaligen Generalversammlung erfahren. Auszug aus dem Protokollbuch: ,,Zum Schluss erhielt jeder Mann 1 Ltr. Bier aus der Kasse ausbezahlt. Bezüglich Abholens der Biermarken kam es seitens des Kommandanten und einiger Mitglie der zu heftigen Auseinandersetzungen. Ihr ungebührliches Benehmen wurde durch Verweis bestraft. Im Wiederholungsfall werden bezügliche Mitglieder vom Verein ausgeschlossen. Seit 1906 wurde jedes Jahr eine Weihnachtsfeier abgehalten und zwar im Gasthof Unterwirt, der seit der Gründung im Jahre l872 zum Vereinslo-
kal ausgewählt war. Derzeitiger Mitgliederstand: 90 Wehrmänner.
Im Jahre 1910 wurde mit der Uniformierung der Mannschaft begonnen. In wechselvollem Ablauf vergehen die Jahre bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs. Verständlich, dass im Dezember 1914 das Protokollbuch folgenden Wortlaut hat: ,,Es wurde beschlossen, dass die diesjährige Christbaumfeier nicht stattfindet, und zwar wegen des Krieges, da doch viele Mitglieder sich nicht beteiligen können, und würde auch in dieser Zeitbei allen Teilnehmern zu der Feier der gute Humor fehlen“. Schließlich wird im Dezember 1918 mit spürbarer Erleichterung protokolliert: ,,Willkommensgruß des Kommandanten an die vom Krieg heimgekehrten Mitglieder. Es waren 64 Wehrmänner, die Kriegsdienst leisteten“. Am 16. Oktober 1910 wurde die Wehr zur Hochwasserkatastrophe nach Oberndorf gerufen (der Lech trat über die Ufer). Ca. 50 Mann waren mit 3 Leiterwagen abgefahren und versuchten zu retten, was zu retten war. Unter anderem konnten 6 Stück Vieh mit einem Schiff des Flußbauamtes aus den Fluten gerettet werden.
In den achtzehn Jahren dieser Vorstandschaft wurde unsere Wehr zu achtzehn Bränden und einer Hochwasserkatastrophe gerufen.

Generalversammlung 1921
Bei den Wahlen an der Generalversammlung am 31. Dezember 1921 gab es dann erstmals wieder Veränderungen in der Vorstandschaft: Zum Vorstand wurde der langjährige Kommandant Josef Müller gewählt. Das Amt des Kommandanten übernahm Ludwig Heimbach, Adjudant wurde Andreas Kratzer, Schriftführer Johann Schmidt und Kassier Alois Riedelsheimer. Langsam spielte sich das Vereinsleben in jeder Hinsicht wieder ein (Teilnahme an Festlichkeiten, Christbaumfeier usw.). Auch die Sterbekasse wurde wieder ins Leben gerufen.

Generalversammlung 1924
Die Neuwahlen an Silvester bestätigten die Mannschaft im Verwaltungsrat; Ausnahme: Josef Hausmann wurde Schriftführer. Mit Genugtuung wurde bei derselben Versammlung bekanntgegeben, dass unser Vorstand Josef Müller bei der Bezirksversammlung in Nordheim zum Bezirksfeuerwehrvertreter gewählt wurde.
Am 28. August 1925 erfolgte die Übergabe der von der Gemeinde gestifteten automatischen, fahrbaren Schubleiter.
Der Not der Zeit anpassend, wurde das 5Ojährige Gründungsfest am 11. Juli 1926 im engsten Kreis abgehalten. ,,Leider musste der Verein durch die Ungunst der Witterung das wohlvorbereitete Fest mit 770.00 Reichsmark Defizit abschließen“, heißt es am Schluss des Festberichtes. Der Verein zählte zu diesem Zeitpunkt 100 Mitglieder.

Generalversammlung 1928
Wiederum mit einer Ausnahme wurde am 31. Dezember 1928 der alte Verwaltungsrat für die nächsten 5 Jahre gewählt. Neuer Schriftführer wurde Otto Bösele. Dass der Feuerwehrgedanke zu einer konzentrierten Öffentlichkeitsaufgabe geworden war, beweisen die vom Deutschen Feuerwehrverband eingerichteten Feuerschutzwochen. Die Protokolle bis zum Jahre 1933 verraten noch nichts von dem politischen Einmünden in die Befehlsgewalt den Dritten Reiches. 

Generalversammlung 1933
Die Wahlen im Dezember 1933 brachten folgendes Ergebnis: Vorstand Josef Müller, Kommandant Ludwig Heimbach, Adjudant Otto Bauer, Schriftführer Otto Bösele, Kassier Alois Riedelsheimer. Nach dem Tode des verdienten Vorstands Josef Müller wurde Otto Bauer zum Kommandanten ernannt; Ludwig Heimbach wurde zum Oberbrandmeister befördert. Zu dieser Zeit (1935) lässt sich schon der neue Ton vernehmen: ,,Schulungsabend, Uniformanweisungen, Bericht über Luftschutz, Propagandamarsch“ – Worte, die erstmals in der Berichterstattung erschienen.
lm Zuge der Neugliederung der Gebiete wurde am 30. September 1936 die Wehr Hamlar in unseren Verein einverleibt. Die ehemalige Ortsfeuerwehr wurde in eine Abteilung umgewandelt.
Am 26. März 1939 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Asbach von der Fa. Dechentreiter eine fast neuwertige Motorspritze mit einer Leistung von 400 Ltr. pro Minute. Bei Ausbruch des Krieges wurden wiederum viele Mitglieder unserer Wehr eingezogen, die alle an Weihnachten 1939 durch ein kleines Paket beschenkt wurden. Beim Generalappell desselben Jahres wurde Martin Wirth zum Kassier ernannt. Zum Stellvertreter des 1940 zum Wehrdienst eingezogenen Kommandanten Bauer wurde Josef Beischle ernannt. Die Wehr hatte zu dieser Zeit 106 Mitglieder. Es wird auch von einer Jugendwehr berichtet, die 8 Übungen abhielt. Diese Aufzeichnungen waren für die nächsten 7 Jahre die letzten Eintragungen im Protokoll.
Bombenangriff am 19. März 1945 auf Asbach-Bäumenheim
Am 19. März 1945 (am Josefstag) erlebte Asbach-Bäumenheim durch den Bombenangriff die größte Brandkatastrophe seiner Ortsgeschichte überhaupt. 1945 wurde die Freiwillige Feuerwehr durch die Allierten aufgelöst!

13. Juli 1947 – Erste Generalversammlung nach dem Krieg
Als am 13. Juli 1947 endlich eine Generalversammlung den Faden an die Vergangenheit anknüpfte, musste zuerst der Gefallenen gedacht werden. Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Kommandant Josef Beischle, Stellvertreter Josef Bürger, Schriftführer Leo Baur, Kassier Josef Hornung. Zielbewusst folgten von da an die Jahre des abermaligen Neubeginns, mit tatkräftigem Einsatz in Not und Gefahr, aber auch in froher Geselligkeit zu gegebener Stunde. 

Generalversammlung 1950
Bei den Neuwahlen 1950 wurde die alte Vorstandschaft bestätigt, außerdem wurde Ulrich Bürger zum ersten und Mathias Böck zum zweiten Vorstand gewählt.

Generalversammlung 1951
Bei der Generalversammlung am 31. Dezember 1951 wurde beschlossen, das 75jährige Gründungsfest zu feiern. Außerdem sollte eine neue Vereinsfahne gekauft werden. Um diese zu finanzieren, kam der Vorschlag
eines Vereinsmitgliedes, eine Haussammlung durchzuführen. Ein Festausschuss wurde gegründet, der sich zunächst mit dem Entwurf der Fahne beschäftigen sollte. Vorstand Bürger verlas ein Dankschreiben der Fa. Dechentreiter für den Einsatz am 6. Oktober und konnte eine Spende entgegennehmen. An die Gemeinde wurde der Antrag zur Einführung der Feuerschutzabgabe gestellt. Nach einer Angriffsübung im Schulhof forderte Gruppenführer Scherle vom anwesenden Bürgermeister und Gemeinderat eine neue Spritze, Überdruckventile und Sprühstrahlrohre, was von den anwesenden Herren auch für notwendig angesehen wurde.

Generalversammlung 1953
Im Jahre 1953 fand die Generalversammlung erstmals am 6. Januar statt (Seitdem jedes Jahr). Die Wahlen damals erbrachten wieder größere Umbesetzungen: 1. Vorstand Ulrich Bürger, 2. Vorstand Josef Beischle, 1. Kommandant Peter Scherle . 2. Kommandant Michael Reicherzer, Schriftführer Leo Baur. Kassier Josef Hornung. Es wurde beschlossen. dass das 75jährige Gründungsfest am 5. Juli stattfindet.
Am 5. Juli 1953 feierte unsere Wehr das 75jährige Gründungsfest. Bei diesem Fest wurde auch die neue Vereinsfahne und die Tragkraftspritze TS 6, die wir am 26. April 1953 bekamen, geweiht. Die Patenschaft zu diesem Fest hatte die Werkfeuerwehr Droßbach übernommen, die dann nachmittags eine Schauübung abhielt. Nur durch zahlreiche Spenden seitens der Gemeindebürger war es möglich, eine neue Fahne zu beschaffen. 
Die Feierlichkeiten begannen um 5.00 Uhr mit dem Weckruf durch die Werkkapelle Dechentreiter. Um 9.00 Uhr begann der Zug zur Kirche, wo die neue Fahne in einem Festgottesdienst und anschließend die neue TS 6 von Herrn Geistlichem Rat Josef Dunau geweiht wurde. Nach dem Mittagessen, das in unserem Vereinslokal Unterwirt und in der Gaststätte Kelz eingenommen wurde, ging der Festzug zu den Flachshallen der Fa. Droßbach, wo das Fest stattfand. Trotz einer feuchten Abkühlung vergnügte sich Alt und Jung bei Tanz und froher Unterhaltung bis spät in die Nacht. Am Montag, dem 06. Juli war noch ein Trauergottesdienst für die verstorbenen und gefallenen Kameraden unserer Wehr.

Generalversammlung 1958
Bei den Wahlen am Dreikönigstag 1958 wurde Pius Schmidt 2. Kommandant. Am 6. September 1959 nahm unsere Wehr an einer Großübung in Hamlar teil. Zweckder Übung war die Zusammenarbeit mehrerer Feuerwehren miteinander. Teilnehmer daran waren die Wehren aus Auchsesheim, Eggelstetten, Genderkingen, Hamlar, Mertingen, Oberndorf, Zirgesheim sowie die Betriebsfeuerwehren Dechentreiter und Droßbach und wir. Ganz nebenbei bemerkt, Der Mitgliederbeitrag betrug inzwischen 3,- DM. Um von neuem unsere Leistungsfähigkeit zubeweisen, wurden am 15. Juli 7964 zum ersten Mal die Prüfungen zu den neu geschaffenen Leistungsabzeichen abgelegt. Laut KBI Siebentritt war die Freiwillige Feuerwehr Asbach-Bäumenheim die erste Wehr, die mit allen Gruppen diese Leistungsprüfung ablegte
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